Kulinarisches Dresden

Von Soljanka bis zur Eierschecke, vom Sternerestaurant bis zum veganen Imbiss: In Sachsens Hauptstadt ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Kalbstartar, Eigelb, Belper Knolle, Atelier Sanssouci, Radebeul © FM Rohm

Nicht nur in der Elbmetropole, sondern auch wenige Fahrradkilometer entfernt in Radebeul, finden sich erstklassige kulinarische Adressen. Franz Michael Rohm hat sich auf den Weg gemacht. Unbedingt besuchenswert ist die Ausstellung „Future Food“ im Hygienemuseum. Sie beschäftigt sich informativ und interaktiv mit Produktion und Handel von Nahrungsmitteln gestern, heute und morgen sowie dem Geschmack von Speisen. 

Kurz vor seinem 50. Geburtstag hat Lokalmatador Stefan Hermann beschlossen, nur noch zwei Restaurants weiter zu betreiben: die Ausflugsgastronomie am Konzertplatz und das Sternerestaurant „Atelier Sanssouci“. Dort, in einer wunderschönen Barockvilla aus dem Jahr 1752 hat Konrad Langer im Juni die Küchenchefposition übernommen. Erfahrungen sammelte er auch bei dem ehemaligen Berliner Sternekoch Stefan Hartmann in Vancouver. Sein Sechs-Gang-Menü u. a. mit Gewürzkarotte, Seidentofu, Estragon, Quinoakrokant, Kalbstartar mit Eigelb, Belfer Knolle, gegrilltem Pulpo mit Romanesco-Soße und Lauch, Kurze Rippe vom Rind mit Kräuterjus, Cashewmousse und Gelber Bete überzeugte auf ganzer Linie, begleitet von Sächsischen Weinen.

Atelier Sanssouci in der Villa Sorgenfrei, Augustusweg Radebeul, www.hotel-villa-sorgenfrei.de, Do-Mo 18.30-22 Uhr

Zwei Kilometer entfernt thront über den besten Radebeuler Weinlagen, dem Goldenen Wagen, das Ausflugsrestaurant „Spitzhaus“ mit fulminantem Blick ins Elbtal nach Dresden. Schon August der Starke habe ein altes Werkzeughaus der Weinbauern zur Verlustierung ausbauen lassen, berichtet Marco Stelter, seit 1998 Geschäftsführer des Hauses. Geboten wird solide bürgerliche Küche, geschmorte Ochsenbäckchen mit Kartoffelstampf etwa oder eine saftig gebratene Forelle aus Moritzburger Zuchtteichen, serviert mit süßlich angemachten Salat, 18 Euro.
Spitzhaus, Spitzhausstraße 36, Radebeul, www.spitzhaus-radebeul.de, Mi-Mo 11-22

Crispy Oktopus, Deli, Lunchrestaurant, mit FIne Dining Elements, Königsbrücker Straße 96 © FM Rohm

Zu den besten Häusern in Dresden zählt seit zehn Jahren das „Elements“ mit dem Mittagsableger „Deli“ in historischen Lagerhallen am Rande der Äußeren Neustadt. Seit 2015 verteidigt Chefkoch Stephan Mießner in den im Chippendale-Industrial-Stil eingerichteten Räumen seinen Stern. Im Fine-Dining-Bereich bestimmt Saisonales die Karte. Sehr beliebt ist der Lunch unter Woche, für die gute Qualität seinen Preis wert, zwischen zwölf und 16 Euro kosten die Speisen, feine Königsberger Klopse etwa oder ein butterweicher, tempuragebackener Oktopusarm mit Miso-Mayonnaise und asiatisch-scharfem Gurkensalat. 

Königsbrücker Straße 96, kein Hinweisschild an der Straße, Haus 25-26, www.restraurant-elements.de, Deli Mo-Sa 11-23 Uhr, Fine Dining im Elements, Mo-Sa 18-23 Uhr

Sprout, Luise Koenitz, Rothenbuerger Straße 12, Dresden© FM Rohm

Im Szeneviertel Dresden-Neustadt finden sich zahlreiche gute Speiseaufnahmestätten, darunter auch solche mit vegetarisch-veganem Angebot wie das „Sprout!“ von Luise Koenitz. Die 33-Jährige hat sich auf gesundes Tagesangebot spezialisiert, das in Bowls im Selbstbedienungsmodus angeboten wird. 6,90 Euro kostet die kleine Portion, die bestens sättigt. Täglich werden fünf warme und fünf kalte Speisen in Bio-Qualität angeboten. Bei guten Wetter genießt man das Grün eines kleinen Gartens, ansonsten munden Hirse-Pilz-Eintopf, gerösteter Wirsing, Süßkartoffel-Pommes oder Linsen-Tofu-Salat im ahornholzhellen Schankraum. Im Anschluss schmecken fair gehandelter Bio-Kaffee und selbstgebackener Kuchen. 

Rothenburger Straße 12, 01099 Dresden, www.sproutfood,de, Mo-Sa 11.30-18 Uhr 

Ähnlich gesund ist das Angebot im „Speisewerk“, ein paar Straßen weiter. In dem mit viel Holz neo-rustikal eingerichteten Gasthaus werden täglich nicht mehr als drei Gerichte angeboten. Aber die haben es durchaus in sich. Etwa ein Pulled Pork Burger im Vollkorn-Bun, Gemüse-Risotto oder Kalbstafelspitz auf Rote-Bete-Quiche mit Gurkenmarmelade, Spinatblättern und Pfirsich-Schnitzen. Dazu eine hausgemachte Himbeer-Ingwer-Limo. Für zwölf Euro ein gesundes Esserlebnis.

Bautzener Straße 71, www.speisewerk.com, Mo-Fr 11-18 Uhr

Küchenchefin Heike Schimer, Raskolnikoff, Böhmische Straße 34, Dresden © FM Rohm

Zu den spannendsten Neustadt-Restos zählt das „Raskolnikoff“. Besitzer ist ein Berliner Bekannter: Jahrelang war Ralf Hiener geschäftsführender Gesellschafter bei „Essbare Landschaften“, und Teilhaber an der „Kochschule“ im Kreuzberger Aufbauhaus. 2014 übernahm er das „Raskolnikoff“. Ihn faszinierte das Ensemble von zwei Häusern aus dem Jahr 1836, der uralte Hof, die unterschiedlichen Schankräume. Sogar acht Pensionszimmer gibt es. An den Feuerstellen steht seit mehr als zwanzig Jahren Heike Schirmer, die für ihren Borschtsch und ihre „innerdeutsche Landhausküche“ bekannt ist. Dazu passen süffiges Bier und ausgesuchte Weine aus der Region und Europa. 

Böhmische Straße 34, www.raskolnikoff.de, tägl. 12-22 Uhr

Zu den Dresdner Spezialitäten, die man unbedingt probiert haben muss, gehört die berühmte Eierschecke. Der Blechkuchen aus Hefeteig kann verschieden belegt werden, mit Obst, Mohn, auf jeden Fall Quark, Ei, Sahne, Zucker und Mehl. Eine der besten der Stadt wird im Kuchen Atelier angeboten. Vorsicht: Suchtgefahr!

Ringstraße 1 im Hotel Gewandhaus, www.kuchenatelier.com, tägl. 13-18 Uhr, Filiale Prager Straße nahe Hauptbahnhof.

Salbei-Gin, Niko Pivlidis, Karl-May-Bar, Hotel taschenberg Kempinski © FM Rohm

Viele Bars hatten beim Besuch noch geschlossen. Offen hatte eine der traditionsreichsten der Stadt, die Karl-May-Bar im Taschenbergpalais Kempinski. Tolles Ambiente mit großen Wandgemälden und zahlreichen Devotionalien des berühmten Wildwest-Schriftstellers aus Radebeul. 180 Sitzplätze standen vor Corona Verfügung, etwa doppelt so viele Bouteillen warten auf Entleerung, allein mehr als 130 Whiskys stehen Barchef Niko Pavlidis und seinem Team zur Verfügung. Seine Sommerempfehlung 2020: Nordés Gin aus Galizien, Limettensaft, Cranberry, Salbei. Nach dem dritten wird es gefährlich….

Kleine Brüdergasse 3-5, www.kempinski.com, Mi-Sa 18-2 Uhr

Veröffentlicht unter Feine Kost

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