Dresden und Elbland: Stadt-Land-Fluss–Ferien in und um Sachsens Hauptstadt 

Dresden ist ein lohnendes Ziel für Stadtflaneure und Kulturinteressierte.  Und wem das nicht reicht, der schwingt sich aufs Rad und fährt entlang der Elbe nach Radebeul und Meißen. Zurück geht’s bequem mit der S-Bahn

Dresden Abendsilhouette

In allen Schattierungen von Teerbraun bis Sandsteinfarben heben sich die Umrisse von Semperoper, Zwinger, Residenzschloss und Frauenkirche über dem sommerlichen Niedrigwasser der Elbe ab. Hellgrün leuchten oxidierte Kupferdächer. Für diesen faszinierenden Blick auf die Renaissance- und Barockbauten überqueren Besucher von der Altstadt Dresdens die wegen Bauarbeiten derzeit nur für Radler und Fußgänger offene Augustusbrücke und gehen dann rechts die Stufen zum Elberadweg hinunter. Gleich am Ufer steht eine Freilichtbühne, auf der Konzerte, etwa von den Dresdner Philharmonikern, und Filme Open Air mit den jeweils aktuellen Abstandsregeln gezeigt werden – durchaus ein Standortvorteil in Coronazeiten. 

Dresden Frauenkirche

Doch auch geschlossene Räume sollten beim Besuchsprogramm der Stadt berücksichtigt werden. An erster Stelle steht das nach verheerenden Bombenangriffen jahrzehntelang wieder aufgebaute Residenzschloss. Nach dem Raub im Grünen Gewölbe war das architektonische Kleinod Ende vergangenen Jahres wochenlang in den Schlagzeilen. Die Täter sind noch immer nicht gefasst. Mit neuem Sicherheitskonzept können Besucher nun wieder die Preziosen aus der Sächsischen Schatzkammer besichtigen, inklusive der leeren Vitrine, deren unschätzbare Kulturwerte von Diamantschmuck bei dem spektakulären Raub im November gestohlen wurden. 
Ein Stockwerk höher ist das vierräumige, kostbar ausgestattete Paradeappartement ein touristisches Muss. Besucher bestaunen von Raum zu Raum prunkvoll mit roten und grünen Samtbespannungen, wertvollen Gobelins und unvorstellbar filigran gearbeiteten Möbelstücken ausgestattete, saalgroße Zimmer. Geschaffen wurden sie für die Feierlichkeiten anlässlich der Vermählung des Sohnes von August dem Starken mit der österreichischen Kaisertochter Maria Josepha 1719 in Dresden. Zum 300. Jahrestag dieser Vermählung wurden die Räume fast vollständig restauriert der Öffentlichkeit vorgestellt. Zu den Highlights zählen das prächtig dekorierte Paradeschlafzimmer und das Audienzzimmer mit einem Thronsitz. Nebenan kann die Königliche Statua bewundert werden. Lebensgroß steht dort eine Figur August des Starken mit seinem Ornat und den Insignien der Macht, außerdem sind kostbare Kleidungsstücke, zwei originale Schuhe und prächtige Harnische ausgestellt. In einem Erker liegt das Hufeisen unter Glas, das August der Starke angeblich mit schierer Muskelkraft zerbrach. 

Der goldene Reiter, August der Starke, Dresden

Ein guter Esser wird er gewesen sein, der Kurfürst von Sachsen und König von Polen. Mit dem Thema Nahrungsmittel beschäftigt sich die Ausstellung „Future Food“ im Hygiene Museum. In der Sonderausstellung, die noch bis 2021 gezeigt wird, geht es in modernem Ausstellungsdesign um Produktion und Handel von Nahrungsmitteln sowie den Geschmack von Speisen gestern, heute und morgen. Nach dem Museumsbesuch erwartet das Team der neuen Museumsküche Gäste mit gesunder Kost in stylischem Ambiente. 

Zwei Kilometer entfernt verwandelt sich das ehemalige Heizkraftwerk Mitte mit kolossaler Backsteinarchitektur zu einem lebendigen Kunst- und Kulturzentrum. Nicht nur das „tjg. theater junge generationen“ hat dort einen modernen Spielort gefunden, sondern auch die „Staatsoperette Dresden“. Schritt für Schritt kommen weitere Kulturstätten, Künstlerateliers und Büros für Kreative dazu, in einem Bistro und einem Restaurant können sich Flaneure stärken. 

Alternatives Kulturprogramm finden Besucher auch im Szeneviertel Neustadt auf der anderen Seite der Elbe. Das ehemalige Arme-Leute-Viertel beherbergte nach der politischen Wende kurze Zeit die „Bunte Republik Neustadt“, in der sich Künstler, Hausbesetzer und Kleingewerbetreibende aktiv gegen die Gentrifizierung des Viertel stark machten. Heute bestimmen Kneipen, Cafés und kleine Geschäfte das Bild des Viertels. Eine der besten Kennerin des Viertel ist Stadtführerin Anett Lentwojt. Neben Führungen per pedes bietet sie auch Radtouren nach Radebeul und Meißen an. „Corona macht’s nötig“, sagt die Leiterin des Stadtteil-Dokumentationszentrums Dresden Neustadt.
Natürlich ist auch hier die Gentrifizierung in vollem Gange“, berichtet Stadtführerin Anett Lentwojt „aber die Alternativszene ist immer noch rührig.“ Zum Beispiel eine sehr aktive Sprayer- und Streetart-Szene, deren Mitglieder zahlreiche Häuser, Fassaden und Höfe kunstvoll verziert haben. Eines der schönsten Ensembles des Viertels ist der „Kunsthof“ mit fünf themenbezogenen Höfen an der zentralen Görlitzer Straße. Dort haben sich viele kleine Geschäfte und Ateliers mit fantasievollen Angeboten angesiedelt, wie etwa das „Atelier Fruchtfliege“. Von der Postkarte bis zur Teetasse gibt es Motive wie die „besoffene Fruchtfliege“. Und natürlich finden sich auch schnuckelige Cafés und kleine Bistros in den Höfen. 

Über den nahe gelegenen Albertplatz geht es in die bürgerliche, kaum kriegszerstörte Innere Neustadt mit ihren dreistöckigen, sorgsam restaurierten Barockfassaden. In den ebenerdigen Ladenlokalen finden sich Trendsetter wie Galerist Holger John oder das „Erika&Kurz“, ein Laden für Mode, Handelsgüter und Tätowierungen. „Das ist eben das tolle an Dresden“, erklärt Stadtführerin Lentwojt, „hier liegen Weltklassekultur und Subkultur nur dreißig Fußminuten auseinander.“ 

Meißen, Blick von der Frauenkirche auf Marktplatz ,mit Rathaus, Dom und Albrechtsburg

Ebenso kurzweilig verläuft die Fahrt mit dem Rad nach Radebeul. Die Große Kreisstadt wird wegen ihrer Lage an den Lößnitz-Weinhängen auch Sächsisches Nizza genannt. Neben den sich steil empor stemmenden Weinhängen bestimmen Villen und großzügige Gartenanlagen das Stadtbild. Kein Wunder, dass Karl May nach seinen Erfolgen eine Villa in Radebeul bezog. Heute befindet sich in der „Villa Shatterhand“ ein Museum. 

Unterhalb der Weinberge geht es 15 weitere Kilometer am Elbradweg entlang nach Meißen. Neben dem Besucherzentrum der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen sollte der aufwändig restaurierten Altstadt ein Besuch abgestattet werden. In der Tourismuszentrale können verschiedene Touren durch Meißen gebucht werden. Oder man erkundet auf eigene Faust die faszinierenden Baudenkmäler wie Dom, Albrechtsburg und Altstadt. Tipp: In der Frauenkirche direkt am Markt kann man gegen einen kleinen Obolus den Schlüssel zum Turm des Gotteshauses ausleihen. Aus 46 Meter Höhe hat man einen grandiosen Blick auf die Stadt. Zurück nach Dresden geht es entweder mit dem Rad wieder die Elbe entlang. Wer müde ist, der kann auch die S-Bahn nehmen. Es gibt reichlich Plätze für Fahrräder. 

Weitere Informationen:

www.visit-dresden.travel

Dresden-Information, Tel.0351/501501, Touristinfos am Neumarkt 2 und Wiener Platz 4 am Hauptbahnhof, www.dresden.de/tourismus

Anfahrt: 

Mit Bus und Bahn oder eigenem PKW. In der Innenstadt gibt es mehrere Parkhäuser.

Unterbringung: 

Gewandhaus Dresden, Ringstraße 1 Tel. 0351/49490, zentral gelegenes 5-Sternehaus, Doppelzimmer inkl. Frühstück, Sauna, Wellness, ab 130 Euro, www.gewandhaus-hotel.de; Motel One Palaisplatz, Dresden-Neustadt, Palaisplatz 1, Tel. 0351/6557380, 3-Sterne-Haus im Szeneviertel, Zimmer ab 80 Euro, www.motel-one.com

Besichtigen

Residenzschloss: Taschenberg 2, Tel. 0351/49142000, Mi-Mo, 10-18 Uhr, 24. 25. 26., 31. 12. und 1.1. geschlossen, www.sdk.museum

Deutsches Hygiene-Museum Dresden, Lingnerplatz 1, Tel. 0351/4846400, Di-So 10-18 Uhr, Tickets (aktuell mit Zeitfenster) an der Kasse, www.dhmd.de

Kraftwerk Mitte Dresden

Wettiner Platz 1, Energiemuseum, Tel. 0351/8604180, T 1 Bistro und Café, Tel. 0351/48456751, Mo-Fr 9-24, Sa+So 11-23 Uhr, www.tjg-dresden.de/www.staatsoperette.dewww.kraftwerk-mitte-dresden.de

Shopping 
Kunsthof, Dresden Neustadt, Görlitzer Straße 23, www.kunsthof-dresden.de

Essen & Trinken:

Raskolnikoff, Dresden-Neustadt, Böhmische Straße 34, 0351/80455706, täglich ab 11 Uhr, deftige böhmisch-polnisch-deutsche Küche, uriges Ambiente, www.raskolnikoff.de

Villa Sorgenfrei, Augustusweg 48, Radebeul, Tel. 0351/7956660, 12-Zimmer Hotel in einem Gebäude aus dem Jahr 1752, im Erdgeschoss Restaurant Sanssouci mit 1 Michelin-Stern, Do-Mo 18.30-22 Uhr, www.hotel-villa-sorgenfrei.de

Sprout!, vegetarisch, vegan, preiswert, Rothenburger Straße 12, 01099 Dresden, www.sproutfood,de, Mo-Sa 11.30-18 Uhr 

Stadtführungen

per Fahrrad durch Dresden, nach Radebeul, Moritzburg und Meißen, Anett Lentwojt, Tel. 0176-60880881, www.kennst-du-dresden.de

Fahrradverleih
Green Bike, Töpferstraße 3, Tel. 0170/9889920, www.dresden-fahrradvermietung.de

Radebeul

Karl-May-Museum, Karl-May-Straße 5, Tel. 0351/8373010, Di-So 9-18 Uhr, www.karl-may-museum.de

Meißen
Tourismusinformation: Markt 3, Tel. 0521/41940, täglich 10-18 Uhr, www.touristinfo-meissen.de

Hinweis für die Redaktion:

# Die Reise wurde unterstützt von der Dresden Marketing GmbH.

Veröffentlicht unter Fernweh

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