Günstig und gut

Geschäftsführerin Ruth Eberhardt, Koch Klaus Hoffmann und Service-Kraft Annelie Dabbous vom Glühwurm.

Alles wird teurer, Gastronomen jammern über die erhöhte Mehrwertsteuer, Gäste jammern über die hohen Preise. Und doch gibt es sie, preiswerte und qualitativ gute Lokale. Eine Auswahl

Trattoria del Corso

Trattoria del Corso: Besitzer Michele und Sami, Pizzaiolo Riad.

Die Friedenauer „Trattoria del Corso“ mit 160 Sitzplätzen drinnen und fast eben so vielen auf der Seitenstraße-Terrasse zählt seit vielen Jahren zu den preiswerten italienischen Nachbarschaftsgastronomien. Im rustikalen Ambiente dreht sich die Mehrzahl der Bestellungen um Pizza und Pasta. Abends wird der Teig vom Pizzaiolo im Minutentakt im römischen Stil ausgerollt, belegt, schwungvoll in den Ofen geschoben, anschließend heiß und krachend dünn serviert. 9 Euro kostet die Margherita. Es gibt Pizzen mit scharfer Salami, Frutti di Mare, oder mit Scampi und Petersilie. Eine weitere Empfehlung ist die Pasta, zum größten Teil fatto en casa. Zum Beispiel ausgezeichnete Culingioni, Teigtaschen mit einer Füllung aus Ricotta, Kartoffeln und Minze in Salbeibutter, 14 Euro. Mittagsangebot unter der Woche: 11 Euro für Pizza, Pasta, Mi. Fleisch, Fr. Fisch plus 01,l Wein, Bier oder Softdrink.

Hauptstraße 70, Friedenau, Tel. 85 40 14 59, tgl. 12 bis 24 Uhr, www.trattoria-del-corso.de

Sironi

Pizzaiolo bei Sironi.

Zu den besten Pizzerien im neapolitanischen Stil zählt „Sironi“ in Schöneberg. 80 Innen- und 50 Trottoir-Terrassenplätze stehen zur Verfügung. Der Pizzateig wird täglich aus 80 Prozent Dinkelmehl und 20 Prozent Manitoba-Mehl hergestellt und abends von bis zu vier Pizzaiolos in die Steinöfen geschoben. Zwischen 11 und 16 Euro kosten die köstlich belegten Fladen mit dickem, fluffigem Rand. Schlicht als Margherita, vegan ohne Käse oder edel mit Safrancreme, Büffel-Mozzarella, Salsiccia und gegrilltem Gemüse, alles ein Hochgenuss. Ausgezeichnet sind die preiswerten frischen Salate, teilweise mit Fenchel, Radicchio und Obstschnitzen. Auch wenn die Pizzen nicht ganz preiswert sind, allein durch umsonst gereichtes Wasser, gesprudelt oder still, dezimiert sich die Rechnung.

Goltzstraße 36, Schöneberg, Tel. 21 00 24 02, Mi-Fr 17-23, Sbd.+. 13-23 Uhr, www.sironi.de

Glühwurm

Vor fast 30 Jahren am Südwestkorso eröffnet, seit 2001 am Renée-Sintenis-Platz, erfreut das Restaurant „Glühwurm“ in Friedenau Gäste mit schwäbischer Küche. Die wird seit mehr als 20 Jahren von Küchenchef Klaus Hoffmann und seinem Team auf traditionelle Weise zubereitet. Sprich: hausgemacht die fünf mit Brät und Kräutern gefüllten Sorten Maultaschen, alle 13,50 Euro. Wunderbar die Portion mit geschmälzten Zwiebeln, mit Bratensoße und herrlich schlotzigem Kartoffelsalat. Dazu begeistert die Größe der Portionen. Das Schweineschnitzel wird nach der Bestellung vom Stück heruntergeschnitten und geklopft, die Spätzle zum Schweinebraten (14,50 Euro) werden vom Brett geschabt. Geschäftsführerin Ruth Eberhardt hebt noch die Auswahl an badischen Weinen hervor, die klassisch als „Viertele“, 0,25l, serviert werden, 5,30-6,20 Euro. Badisches Tannenzäpfle-Bier kommt vom Fass, 4,80 Euro der halbe Liter. Neben 50 Innenplätzen stehen bei gutem Wetter 120 Biergartenplätze zur Verfügung. Noch ein Spar-Schmankerl: das Mittagsangebot von Montag bis Freitag für 9,50 Euro: zwei Gänge, zur Wahl Fleisch oder Vegetarisch, mit Dessert.

Handjerystraße 77,Friedenau, Tel. 85 10 25 98, täglich 12-23 Uhr, www.restaurant-gluehwurm.de

Joseph-Roth-Diele

Joseph-Roth-Diele: Wiener Schnitztel vom Kalb 19,90 Euro.

Betritt man die „Joseph-Roth-Diele“ am nördlichen Ende der Potsdamer Straße, begibt man sich auf eine kleine Zeitreise in die späten 1920er Jahre. Die 45-Sitzplätze-Gaststube ist ganz dem österreichischem Autor gewidmet. Auf die Wände gemalte Zitate, schwarz-weiß-Fotografien von Roth, Bücher die in kleinen Regalen zum Verkauf angeboten werden. Dieter und Grit Funk haben aus dem ehemalgenLadenlokal von 1890 ein wahres Kleinod gemacht. Hier gibt es österreichische Speisen für kleines bis mittleres Geld. Selbst das beliebte Kalbschnitzel mit Kartoffelsalat ist für fünf Cent unter 20 Euro zu haben, das Gros der Speisen liegt bei 15 Euro. Alle Gerichte werden frisch und ohne Convenienceprodukte gekocht, unter der Woche ist mittags ein Essen für 7,95 zu haben, z. B. Königsberger Klopse oder Kohlrabischnitzel mit Kartoffelpüree. Das Stadtbier kommt aus einer kleinen Brauerei in Thüringen, die Weine aus Frankreich und Baden, 3 Euro für 0,1, 6 für 0,2. Für einen Besuch sollte abends unbedingt reserviert werden.

Potsdamer Straße 75, Tiergarten, Tel. 26 36 98 84, Di.-Fr. 10-22 Uhr, www.joseph-roth-diele.de

Sakura

Sakura: Koch Chang (li) und Besitzer Zongran Li am Teppanyaki-Grill.

Japanisch-asiatisches Essen ist ein edler Genuss, den sich manche Gastronomen teuer bezahlen lässt. Anders im „Sakura“. Hier speist man zum festen Preis, so viel man möchte oder besser: so viel man kann. Spezialität sind Sushi und Teppanyaki-Gerichte. Letztere sind auf einer heißen Stahlplatte gegrillte Speisen von Gemüse über Meeresfrüchte Fisch und Fleisch. Außerdem wartet ein Büffet mit chinesischen Wokgerichten auf, Suppen, Salate und Nachtisch. Im modernen Mensa-Ambiente trifft sich eine bunte Mischung aus Geschäftsleuten, Studenten, Familien und vielen Asiaten. Klar, denn hier stimmen Preis und Qualität. Toll ist die Vielfalt: zehn verschiedene Sushi, gute Schnittlauch-Wantan und gebratene Garnelen zählen zu den Favoriten. Mittags 13,90 (Sa+So 15,90), 15-17 Uhr 12,90 ab 17 Uhr, mit größerer Speisen-Auswahl, 18,90 Euro (Sa+So 15,90 ab 17 19,90 Euro).

Sakura, Kurfürstenstr. 126, Tiergarten, Tel. 23 63 09 39, Di.-S. 12-23 Uhr, www.sakura4restaurant.wixsite.com

Ishin

Preiswerte Sushi bei Ishin in der Charlottenstraße.

Seit mehr als 25 Jahren bietet „Ishin“, heißt „von Herzen“ auf Japanisch, preiswerte Küche aus dem Land der aufgehenden Sonne an, von Suppen über Sushi, Schüsselgerichte bis gedämpfte Speisen im Bambuskorb. Zwischen 11 und 16 Uhr gibt es auf die ohnehin knapp kalkulierten Sushi-Menüs zwanzig Prozent Rabatt, 8,40-21,80 Euro. Gefragt sind auch die preiswerten Starter von Onigiri über Salate bis zu den Suppen. Um die Mittagszeit kann man meistens früh einen Platz ergattern, abends ist es teilweise sehr voll. Die Qualität der Sushi ist aufgrund der kaum enden wollenden Nachfrage und wöchentlich zweimaliger Lieferung von ganzen Thunfischen topp. Zu jeder Mahlzeit gibt es grünen Tee umsonst, und zu den Sushi-Gerichten auch eingelegten Ingwer.

Charlottenstr. 16, Eingang Zimmerstr., Mitte, Tel. 60 50 01 72, Mo.-Sbd. 11-22 Uhr, weitere Standorte Bundesallee in Wilmersdorf und Mittelstraße in Mitte, www.ishin.de

Taqueria el Oso

Taco-Spezialisten Jesus García Vasquéz (li) und Michael Heiden.

In der Markthalle Pfefferberg an der Schönhauser Allee ist ein Paradies für preiswertes Schlemmen entstanden, das besonders bei jungem Publikum hoch im Kurs steht. Neben indischen Burgern und asiatischer Küche ist die einzigartige „Taqueria el Oso“ Hauptanziehungspunkt. Michael Heiden, ehemals „The Bird“, und Jesus García Vasquéz aus Mexiko-Stadt haben mit einem weiteren Partner den wohl besten Taco-Laden der Stadt etabliert. Die Grundlage, kleine Maismehlfladen, werden mit mexikanischem Mais nach Originalrezept in Kreuzberg gefertigt. Die Besonderheit der Fleischbeilage besteht in vom Drehspieß geschnittenem Schweinefleisch, das dadurch wie beim Döner schön kross wird. Dazu können Gäste unter einem halben Dutzend hausgemachter Soßen wählen, von fruchtig-rauchig bis höllenscharf. Außer mit Schwein ist eine Variante mit Rindfleisch und eine vegetarische, mit Streifen der Nopal-Kaktee, im Angebot, drei Stück für 9,50 Euro.

Schönhauser Allee 176 C, Pfefferberg Prenzlauer Berg, Di.-Do.+So. 12-22, Fr.+Sbd. 12-23 Uhr kein Tel., www.elosoberlin.de

Veröffentlicht unter Feine Kost

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