West-Berlins Zentrum für Feinschmecker

Gute Adressen rund um den Charlottenburger Savingyplatz

Kunstvoll Speisen im Cassambalis

Die Brüder Alexander (li) und Constantin Cassambalis führen das berühmte Restaurant gleichen Namens.

Seit fast 30 Jahren existiert das „Cassambalis“ zwischen Kurfürstendamm und Savignyplatz. Patron Constantin Cassambalis zählt zu den Urgesteinen West-Berliner Gastronomie, betrieb die Künstlerlokale „Axbax“ und „Fofis“ in den wilden 80er Jahren. Dass er Kunstliebhaber ist, sieht man auch an unzähligen Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen und Aquarellen bekannter Künstlerinnen und Künstler. Die Kunstwerke hängen dicht an dicht an allen Wänden in dem riesigen Schankraum. Im Grunde ist das Interieur ein Gesamtkunstwerk, inklusive der internationalen und regionalen Speisen zu gehobenen Preisen. Vor einiger Zeit haben die Söhne Alexander und Constantin die Geschäftsführung übernommen und die Speisekarte behutsam auf ein neues Level gehoben. Weißes Taramas und Fava sind Reminiszenzen an die griechische Küche, das Souvlaki wird mittlerweile mit Fleisch vom Iberischen Schwein zubereitet. Geplant ist, Gerichte der feinen französischen Küche zu integrieren. Gesetzt ist eine mürbe Roulade, und bis zum Jahresende Gans, klassisch zubereitet, serviert mit Rot- und Grünkohl, feiner Jus und Kartoffelklößen.

Cassambalis, Grolmanstraße 35, Charlottenburg, Tel. 885 47 47, Mo.-Sbd. 12-24, So. 17-23 Uhr, Küche immer bis 22 Uhr, www.cassambalis.de

Bierbegleitende Speisen im Zwiebelfisch

Im Inneren des Zwiebelfisch sie es nach der Brandstiftung fast genauso aus wie davor.

Vergangenen Dezember ging Wirt Hartmut Volmerhaus für immer. Ein großer Verlust, er war ein Wirt mit Herz, Verstand und Witz. Schon seit geraumer Zeit führte Tochter Claudia die Bohème-Institution „Zwiebelfisch“. Sie besitzt eine Kämpfernatur, die Brandstiftung und Corona überstand, auch dank Hilfe vieler Gäste. So hat die ehemalige West-Berliner Institution überlebt und es in die heutige Zeit geschafft. Die Atmosphäre ist nach wie vor großartig, auch wenn weniger Bohème und mehr Touristen im „Zwiebelfisch“ Pils, Hefe und Kölsch vom Fass und Kleinigkeiten bis Deftiges dazu genießen. Dazu zählen Klassiker wie Erbsensuppe mit Wiener, Chili con Carne, Matjes Hausfrauenart mit Kartoffeln, Maultaschen in Rinderbrühe, und bisweilen Feines wie Tafelspitz auf Blattspinat mit Bratkartoffeln. Aufgrund der Personalsituation ist die Küche von 15 bis 17 Uhr geschlossen. Der „Fisch“, wie Kennerinnen und Kenner sagen, ist nach wie vor ein wunderbarer Anlaufpunkt am Platz.

Zwiebelfisch, Savignyplatz 7-8, Charlottenburg, Tel. 312 73 63, täglich 12 bis 2 Uhr, Küche bis 23 Uhr, www.zwiebelfisch.de, nur Bargeld

Hai Noon am Savignyplatz

Tran Van Hai, (2. v. re.) mit seinem Köcheteam im Restaurant “Noon”

Van Hai Tran gilt als einer der Pioniere des Viet-Style Sushi in der Stadt. Am Savignyplatz Nummer 1 hat er die Kunst der Rohfisch-Klops-Zubereitung um Speisen aus Südvietnam und Fusionfood aus Asien erweitert und dem Lokal augenzwinkernd den Namen „Hai Noon“ gegeben. In dem vor drei Jahren eröffneten, sehr geschmackvoll renovierten Gastraum finden rund 50 Personen Platz. An außergewöhnlichen Startern stehen Rindfleisch in Betelblättern und delikate Gyoza-Teigtaschen oder Spicy Shiso Tacos zur Wahl. Die Hauptspeisenkarte hält neben vielen Mr. Hai Sushi-Klassikern wie der frittierten Rolle mit Lachs, Avocado, Gurke, Frischkäse und Lauchzwiebeln oder Barbarie-Enten-Rolle mit Gurke-Kimchi und Miso-Buttersauce, auch eine der besten Phô-Suppen der Stadt vor, von vegan bis Wagyu-Rindfleischeinlage. Auch phantasivolle Asia-Salate und -Bowls sind empfehlenswert. Unter der Woche wird ein preiswertes 2-Gang-Lunch um 14 Euro, inklusive Tee angeboten. Davon stehen 10 verschiedene von Grün bis Genmaicha zur Auswahl. Auch das Cocktailangebot ist außergewöhnlich, allein knapp ein Dutzend ohne Alkohol, hochprozentige mit Gin und Whisky sowie ausgesuchte Sake-Spezialitäten warten auf die Gäste.

Savignyplatz 1, Tel. 37 59 12 00, Mo.-Do. 12-22, Fr.+Sbd. 12 23 Uhr, www.marhai.de

Im glaub mein Pferd boxt – im Diener

Fotos von Künstlerinnen und Künstern im vorderen Schankraum des Diener.

Die Geschichte des „Diener Tattersall“ beginnt 1893 mit einer Reitschule im Neuen Westen Berlins. In Casino und Gesellschaftsräumlichen an der Stadtbahn vergnügte sich der preußische Hochadel. Nach Treffern im II.Weltkrieg und Plünderungen blieb nur die Küche der Räumlichkeiten übrig. In diesen Erdgeschossräumen eröffnete der Schwergewichtsboxer und gelernter Fleischer Franz Diener Anfang der 1950er Jahre seine Künstlerkneipe. Mehr als 500 Fotos und Autogrammkarten von Ulla Meinecke über Helmut Newton bis Manne Krug, die meisten in schwarz-weiß, viele signiert, künden von dem Erfolg, den das Lokal mit deftiger Kost Schultheiß-Bier vom Fass hatte. Nach mehreren Betreiberwechseln ist diese Institution mit Gardinenverhangenen Fenstern, grünen Holzpaneelen und roten Sitzbänken noch immer ein Publikumsmagnet. Am Wochenende ist eine Reservierung Pflicht. Kulinarisch wird von Boulette mit Kartoffelsalat über Bauernsülze mit Bratkartoffeln, Eier in Senfsoße und Königsberger Klopse jede Menge Berliner Kost zu moderaten Preisen geboten. Neben Pils wird Kölsch und Dunkelbier gezapft, und ein Schnaps passt auch gut zum Abschluss.

Diener, Grolmanstr. 47, Charlottenburg, Tel. 881 53 29, tgl. 18-24 Uhr, www.diener-tattersall.de

Fine Dining und Pralinen im Pars

Kristiane Kegelmann und Küchenchef Florian Sperlhofer im Pars.

Als Pralinen-Künstlerin Kristiane Kegelmann vor zwei Jahren mit dem „pars“ die Räume des Traditionslokals „Café Savigny“ bezog, waren nicht wenige Foodies skeptisch, wie lange ein Fine-Dining-Restaurant mit puristischem Konzept überleben würde. Doch zusammen mit Küchenchefin Alina Jakobsmeier überzeugte sie auch die Kritikergemeinde mit blendend weiß-minimalistischer Einrichtung, avantgardistisch-puristischer Karte und Naturweinen und Pralinenverkauf. Vor gerade einmal zwei Monaten übernahm Florian Sperlhofer als neuer Küchenchef. Zuvor hatte er vier Jahre als Sous Chef im 3-Sterne-Restaurant „Rutz“ gearbeitet. Er bietet handwerklich ausgefeilte, saisonal und regional inspirierte 7- und 4-Gang-Menüs für 125 respektive 75 Euro, sowie à la carte Gerichte. Der Fokus des 29-Jährigen liegt auf Fisch wie Aal, kombiniert mir Roter Bete und Saibling, im Verein mit Spitzpaprika und Bärlauch aus der Müritz, und viel Gemüse von Erzeugern aus dem Umland. Die einzelnen Gänge können auch à la Carte bestellt werden. Bei Fleisch setzt Sperlhofer auf Wild. Zu den überwältigend umfangreichen und ausgesuchten Weinen wird superbes Barfood angeboten wie Rohmilch-Blauschimmelkäse mit eingelegten Kirschen und Fichtennadeln oder Kartoffelklöße mit Zwiebelkonfit und Gerstenmiso-Buttersauce.

pars Restaurant, Grolmanstraße 53, Charlottenburg, Tel. 49 91 97 86, Mi. – Sbd. ab 19 Uhr, www.pars.berlin

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