Vermutlich favorisierte Hagenbeck das ehemalige militärische Übungsgelände wegen der Savannentopographie, in der es sogar Flugsanddünen gab. Bis Mitte der Zwanziger Jahre gehörte das Gebiet noch zur Jungfernheide. Dann gestaltete zwischen 1926 und 1929 Stadtgartendirektor Erwin Barth einen der größten Volksparks Deutschlands auf einer Fläche von über siebzig Hektar. Große Wiesen sollten der Erholung und sportlichen Ertüchtigung dienen, die Dünen wurden bepflanzt. Heute ist der Park Landschaftsschutzgebiet.
Die überqueren wir kurz nach der Senegalstraße. Nun sind wir im Goethepark, und laufen bis zum Ende des Weges, biegen rechts ab und passieren einen großen Betriebshof, in dem das Straßenbaumreviers des Bezirks Mitte untergebracht ist. Die beiden Parks und das gesamte Gebiet südlich der Müllerstraße bis Moabit wird von 17 festen Mitarbeitern und zehn Jobbern gepflegt.
„Jetzt im Winter geht es überwiegend darum, den Windbruch zu beseitigen, Totholz aus den Bäumen zu entfernen und wenn nötig die Baumkronen zu reduzieren“, erklärt Martin Ewald. Der 35-jährige kennt die Rehberge aus dem Effeff, als Kind und Jugendlicher verbrachte er viel Zeit im Park. Derzeit kämpft sein Team einen aussiehtslosen Kampf gegen unterirdische Parkbewohner. Die Wiesen sind voller Maulwurfhügel. Ab Mitte Mai bis Ende Juli müssen die riesigen Liegewiesen alle zehn Tage gemäht werden, schließlich wollen die Sonnenanbeter bequem liegen.
Zurück auf dem Hauptweg zeigt nach einigen hundert Metern ein Schild nach rechts zum Freiluftkino Rehberge und zum Restaurant Schatulle. Zu Essen gibt es hier allerdings erst wieder ab Ende März.
Links und gleich wieder rechts geht es am Ufer des Möwensees entlang zurück zum Ausgang an der Otawistraße.
Modellautos, Königsberger Klopse und Freiluftkino
Seit fast 25 Jahren verkauft Nino Rossi Modellbau-Autos. „So lange hat hier kein anderer Einzelhändler überlebt“, sagt er. Früher hatte er auch batteriebetriebene Miniaturautos mit Fernsteuerung im Sortiment, aber das Geschäft ist durch das Internet weggebrochen. Seine tausenden Modelle vom PKW über Sattelzüge bis zu Polizei- und Feuerwehrautos sind alle im Format 1:87. „Die passen zu Modelleisenbahnen“, erklärt Rossi. Deshalb kommen Kunden aus ganz Berlin zu ihm.Modellbaustudio Rossi, Sansibarstraße 2, Tel. 452 70 93, Mo-Fr 10-18, Sbd 10-13-30 Uhr
Eines der wenigen ganzjährig geöffneten Restaurants am Volkspark ist das Pfefferkorn. Ab 12 Uhr gibt es Deftiges wie Holzfällersteak, Berliner Eisbein oder hausgemachte Rinderroulade, alles zu sehr zivilen Preisen.
Restaurant Pfefferkorn, Transvaalstraße 25, Tel. 0177-442 91 80, Di-Fr 12-21, Sbd -22, So – 19 Uhr, www.wirtshaus-pfefferkorn.de
Vom 15. Mai bis 5. September geht die Saison des größten und laut Eigenwerbung schönsten Kino Nordberlins. Auf dem Programm steht eine Mischung aus Hollywood- und Independent-Filmen. Da kann man einfach nur auf gutes Wetter hoffen. Freilichtkino Rehberge, Tel. 29 36 16 29, Programm an Anfang Mai unter www.freiluftkino-rehberge.de
Der Spaziergang dauert 2,5 bis 3 Stunden.