Villa Grunewald: Gelungener Neustart

Enrique Serván in der Tennisclub-Villa am Flinsburger Platz

Villa Grundewald: Ceviche vom Oktopus mit Sußkartoeffel-Chips und Chili-Leche de Tigre.

Viele Jahre bespielten Sonja und Peter Frühsammer das zuletzt besternte Restaurant in der Villa des Tennisclub Grunewald. Nach deren Aus und einem weniger erfolgreichen Match ist seit Mitte Januar Enrique Serván am Start und punktet mit ausgezeichneter Crossover-Küche von Schnitzel mit peruanischem Kartoffelsalat über Kaninchenrücken im Speckmantel, Salbeijus mit Rum und Belugalinsen bis Spaghetti mit Großgarnelen, Mini-Kichererbsen und Chili.

Villa Grunewald. Jana und Enrique Serván.

Seit 35 Jahren lebt der aus Lima stammende Koch in Berlin. Seine IHK-Kochprüfung legte er 1992 ab, absolvierte sogar eine Ausbilder-Eignungsprüfung. Er hat in den besten italienischen Restaurants wie dem Castel Sardo gearbeitet. Mitte der Nullerjahre eröffnete er mit dem Pata Negra in Mitte das beste spanische Molekularkücherestaurant der Stadt. Nach dem Ende des Hypes um diese experimentelle Küche eröffnete er das „Serrano“ in Pfalzburger Straße, das zu den besten peruanischen Lokalen Deutschlands zählt.

„Aber ich wusste, ich wollte noch ein Restaurant betreiben, in dem deutsche, italienische und peruanische Gerichte mit frischen Zutaten kombiniert werden“, sagt der 53-Jährige. Da kam der Anruf vom Tennisclub gerade recht. Die Räumlichkeiten dort atmen mit dunklem Eichenparkett und steingrau-safranfarbenen Möbeln dezent gemütliche Eleganz ohne die Steifheit weißer Tischdecken.

Villa Grunewald. Spaghetti mit Garnelen und Mini-Kichererbsen.

Serváns Küche überzeugt seit vielen Jahren durch präzise Handwerklichkeit, sättigende Portionen und adäquate Preise. Dienstag bis Freitag bietet er zwei Mittagsgerichte für kleines Geld, etwa zarte Rinderbäckchen mit Spätzle für 10 Euro. Die Abendkarte enthält feste Gerichte mit Namen aus der Tenniswelt wie French Open, Rinderfilet mit Kartoffelstäbchen und hausgemachter Hollandaise, 27 Euro. Betörend gut war eine warme Oktopus-Ceviche mit Süßkartoffelchips, dezent angeschärft von einer Chili-Leche de Tigre, der Garnelenschalen einen zusätzlichen Akzent verliehen, 22,50 Euro.

Serváns Frau Jana arbeitet mit angenehmer Zugewandtheit im Service und empfiehlt Weine von der ausgesuchten Karte, die sich durch eine korrekte Preisgestaltung auszeichnet, offene ab 5 Euro für 0,2l, Flaschenweine aus der Pfalz bis Peru, das Gros zwischen 30 und 50 Euro. Man wartet geradezu auf den Beginn der Terrassensaison.

Villa Grunewald.

Flinsburger Platz 8, Grunewald, Tel. 24 63 00 80, Di.-Sa. 11-22 Uhr, ab Ostern auch So., www.restaurant-villa-grunewald.de

Veröffentlicht unter Restaurantkritiken

Direkt-Kontakt

Franz Michael Rohm

Franz Michael RohmTel: 030 - 89 70 25 27
Mobil: 0175 - 272 63 24
buero.rohm@snafu.de
Forckenbeckstraße 9-13
14199 Berlin

Referenzen

Stiftung Kunstforum der Berliner Volksbank
Laufende Pressearbeit